Nachdem wir uns ein paar Tage Ruhe gegönnt hatten, ging es für uns weiter Richtung Los Angeles! Wir durchfuhren Santa Barbara, diesmal auf dem Highway 1 direkt durch die Stadt. Man hat diese große Straße kaum bemerkt, weil sie so begrünt ist. Es ging weiter an der Küste entlang, an der Pelikane in den interessantesten Formationen direkt neben uns herflogen. Als wir anhielten, um die Vögel zu bewundern, sahen wir Delfine direkt am Strand unter uns in den Wellen spielen.
Schließlich haben wir Malibu erreicht, wo die Tesladichte nochmals zunahm. Weiter ging’s vorbei an der Getty Villa und dem Santa Monica Pier zur Unterkunft.
Nach dem Einchecken haben wir uns direkt wieder auf den Weg Richtung Griffith Park gemacht, um vom Griffith Observatorium aus Los Angeles von oben, das Hollywood Sign, den Sonnenuntergang und LA bei Nacht zu bewundern.
Weil wir in der Nähe waren, sind wir danach über den Hollywood Boulevard zurück zum Hotel gefahren. Neben glitzernden Lichtern hat man heruntergekommene Gebäude und neben Touristen viele Obdachlose gesehen. Erster Eindruck: weniger glamourös als gedacht.
Am ersten ganzen Tag in LA haben wir uns dann entschieden erstmal mit dem Auto Richtung Beverly Hills zu fahren. Die Fahrt durch das Gebiet Los Angeles (immerhin 100km lang und 50km breit) ist recht anstrengend als Fahrer. 10-12 spurige Autobahnen, teils 4 Brücken mit Ab-/Auffahrten übereinander und Autos – je nach Uhrzeit dicht an dicht gedrängt – schieben sich über die Straßen.
Nachdem wir ein wenig herumgekurvt sind, sind wir dem Schild Mulholland Drive folgend durch die Hollywood Hills gecruised und haben die Villen der Reichen von oben gesehen. Schließlich ging es nach Bel Air und anschließend zum Santa Monica Beach.
Dort angekommen hat mir Christoph einen elektrischen Roller besorgt, damit ich nicht so weit zum Pier laufen muss. Wir sind dann einmal über den Pier geschlendert und haben unser Mittagessen gegessen, bevor es – diesmal mit zwei Rollern – weiter Richtung Venice Beach ging. Meine Vorstellung war, dass man mit den Rollern schön durch die Kanäle fahren kann, aber Pustekuchen… die Roller gingen grade bis zur Grenze Santa Monica & Venice Beach, danach war Schluss… Auf einmal konnten wir nicht weiterfahren und wir mussten die Roller ein Stück zurückschieben, bis wir sie abstellen konnten. Wir sind dann ein kleines Stück die Promenade entlanggelaufen, dann ging es meinem Fuß leider immer schlechter und wir haben eine kleine Pause machen müssen. Zufällig war neben uns ein Bike Shop, weshalb wir uns spontan dafür entschieden, ein Fahrrad zu mieten. Per Tandem ging es weiter – vorbei am Skatepark und am Muscle Beach bis hin zu den Kanälchen.
Nach der Rückkehr zum Auto ging es weiter nach Downtown. Früh sollte man sich dort unter der Woche nicht ins Gedränge begeben. Aber nach 17 Uhr hat sich der Stau in der “Innenstadt” dann auch aufgelöst. Wir konnten im Vorbeifahren ungehindert einen Blick auf die Walt Disney Concert Hall, das ‘The Broad’, das Westin und die City Hall erhaschen. Danach ging’s zurück ins Hotel zu einem späten Abendessen.
Am zweiten Tag in LA waren wir morgens erstmal damit beschäftigt Krücken für mich in einem Geschäft zu finden (wir hatten dies bereits bei mehreren Pharmacies probiert, waren nicht fündig geworden und hatten dann über Amazon bestellt, was leider nicht geklappt hatte 🙈). Als das endlich erledigt war, haben wir die Hotels für die nächsten Tage gebucht und sind gegen 17 Uhr nochmal los zur Union Station. Diesmal ging’s für uns mit dem DASH Bus rein nach Downtown (alle Busse kostenlos), wo wir nochmal die interessantesten Wolkenkratzer angeschaut haben. Wieder an der Union Station angekommen sind wir nochmal zum Hollywood Boulevard gefahren, über den wir diesmal auch ein kleines Stück geschlendert sind. Dabei haben wir viele prominente Sternchen gesehen. Erschöpft sind wir abends ins Bett gefallen.
Für den dritten Tag hatten wir uns Kunst und Kultur aufgespart! Ziele: das Getty Center und die Getty Villa, beides Zentren, die sowohl architektonisch begeistern sollten als auch einen unglaublichen Schatz an Kunstobjekten beherbergen. Das Getty Center war schon überwältigend. Alleine die Größe kann einen umhauen und die Gebäude mit der modernen Architektur waren beeindruckend. Im Innern beherbergt es ein Fülle an Schätzen, für die die Zeit kaum reichte. Auch die Parkanlage war traumhaft und wäre an dem Tag das Wetter schön gewesen, so hätte man einen wundervollen Blick über LA gehabt, der uns leider verwehrt blieb. Die Villa war dann das genaue Gegenteil des Getty Centers. Nachgebaut von einer römischen Villa beherbergte sie alles Antike und war recht pompös. Nach dem Kulturprogramm gab’s heute mal ein chinesisches Abendessen bei Panda Express und dann ging’s zurück zum Hotel.
Wir wissen beide nicht unbedingt, was wir von dieser Stadt halten sollen. Den erste Eindruck, dass uns die Stadt nicht gefallen hat, haben wir revidiert. In gewisser Weise hat uns LA fasziniert. Auf der einen Seite ist LA für uns glitzernd (vor allem Nachts) mit überraschend viel grün durchsetzt (selbst in Downtown waren immer wieder Parks zwischen den Wolkenkratzern). Man konnte sich in kurzer Zeit recht gut orientieren, obwohl die Stadt riesig und unüberschaubar schien. Und je nach Viertel ist LA regelrecht schön, gepflegt bis hin zu richtig protzig. Auf der anderen Seite ist diese unglaubliche Armut mit so vielen obdachlosen Menschen. Selbst zwischen den riesigen Straßen an steilen Abhängen waren Zelte aufgebaut. Irgendwie wirkt alles etwas chaotisch, mit riesigen Straßen und Kreuzungen, auf denen Autos viel zu häufig im Stau stehen. Sehr oft umweht einen ein Duft nach Gras. Aus der Ferne war die Stadt stets nur sehr verschwommen zu sehen. Ob das auf Smog oder das Wetter zurückzuführen ist, wissen wir nicht, doch je näher man kam umso klarer wurde das Bild. Die Eindrücke hier sind wirklich schwer in Worte zu fassen. Für uns war es ganz anders als wir es uns vorgestellt haben und wir waren froh, als es dann weiterging.